HÖRSPIELHELDEN. TEIL 1: COMMANDER PERKINS

Die 1980er waren auch eine Zeit der Hörspiele. Wer hatte schon einen Fernseher im Kinderzimmer auf dem die gute Nacht DVD lief. Selbst die Kassette war noch nicht vollständig verbreitet. In meinem Zimmer stand ein knallgelber Plattenspieler. Erst viel später bekam ich einen Kassettenspieler. Es gab keinen Tag an dem ich keinem Hörspiel gelauscht habe.  Perry Rhodan, Jan Tenner, die Gruselserie oder die Europa Hörspiele. Auch heute bin ich Fan dieser Serien, aber auch die Serien unseres Jahrtausends stehen in meiner Sammlung.

Im Rahmen der Hörspielheldenreihe werde ich euch diese Helden vorstellen.

Commander Perkins lernte ich in den frühen Achtzigern kennen. Der große Held der Hörspielkunst H.G. Francis war Autor der Reihe. Die ersten Folgen bekam ich noch als Vinyl LP, schon die Cover waren eine Augenweide. Leider sind die Originalvinyls nicht mehr in meinem Besitz. Ich erwarb die Serie im letzten Jahr bei iTunes. So fehlt es zwar ein wenig an der Romantik, jedoch ist die Qualität der Aufnahmen absolut zeitgemäß.

Der Held der Serie ist Commander Randy Perkins. Er besteht die Abenteuer mit seinem Buddy Major Peter Hoffmann. Die Serie kommt mit einer kleinen Stammbesetzung aus. In weiteren Rollen Professor Ralph Common, seine Tochter Cindy und der zwölfjährige Sohn des Professors. Den negativen Part spielt Oberst Jason, der Kommandeur der Mondbasis, der immer wieder versucht die Kontrolle über den Dimensionsbrecher zu erlangen. Die Sprecher sind allesamt bekannte Größen der deutschen Schauspielgarde. Den Commander spricht Horst Stark, Major Hoffman wird von Gernot Endemann vertont.

Aber gerade die kleinen Teams waren typisch für die Hörspiele der Zeit. Man denke nur an die wohl beliebteste Reihe, „Die drei Fragezeichen“. Hier sind selten mehr als Sechs Sprecher beteiligt. Heutige Produktionen wie John Sinclair oder Marc Brandis sind dagegen echte Blockbuster Produktionen mit großem Cast.

Deutsche Hörspiele waren schon immer gut besetzt. Ein wichtiger Grund dafür, die lange Tradition der Synchronisation ausländischer Filme. Die Sprecher waren allesamt gut ausgebildete Schauspieler. In den neuen Hörspielen werden außerdem gerne die Synchronsprecher großer Stars besetzt.

Die Folgen aus den Achtzigern sind mit 35-38 Minuten doch relativ kurz. Das fiel mir erst auf als ich diese im letzten Jahr neu erwarb. Als Kind hatte ich immer das Gefühl, dass die Geschichten ewig lang wären.

Zum Plot. In ca. 100 Jahren hat die Menschheit den Mond besiedelt auf dem sich die Mondbasis befindet, von der die Abenteuer um Commander Perkins ausgehen.

Die Geschichte spielt um die epochale Erfindung von Professor Dr. Arthur Common. Der Wissenschaftler hat den Dimensionsbrecher erfunden.

Dabei handelt es sich um eine Maschine, die den Nutzer durch die Dimension schleudert. Sie landen auf fernen Planeten und auch Zeitreisen sind möglich.

Die erste Auflage der Hörspielreihe aus den Jahren Jahre 1976 bis 1980 ist mein persönlicher Favorit. Der legendäre Europa Verlag produzierte 9 Folgen in dieser Zeit.

Die frühen Hörspiele teilen sich in zwei Zyklen auf. Die Teile 1 bis 6 behandeln den  Wega Zyklus .

Es geht um einen Konflikt mit den Bewohnern des Wega Systems. Diese hegen einen uralten Groll gegen die Menschheit. So besuchten die Weganer die Erde der Bibelzeit. In Sodom und Gomorra trafen sie auf die Menschen. Dabei starb ein hoher Adliger der Weganer.

2000 Jahre später erhalten die Weganer, durch einen Vorfall mit dem Dimensionsbrecher, die Koordinaten der Erde. Sie sinnen auf Rache und wollen die Menschheit vernichten.

Unser Held hat die große Aufgabe die Menschheit zu retten und reist sogar ins biblische Sodom und erlebt die Vernichtung der beiden Städte. Hier kommt dem Hörer Bibelfestigkeit zu Gute. Im alten Testament wurden die beiden Städte aufgrund freizügiger Lebensart von Gottes Zorn vernichtet. Im Grunde ein Schicksal das heute jede europäische Großstadt treffen würde, sollte Gott noch die selben Maßstäbe ansetzen.

Im zweiten Zyklus geht es um das Mittlere Auge, die wahre Instanz in der Galaxie. Dieser Zyklus wird leider nicht wirklich zu Ende geführt.  In den Teilen 7-9 wird die Geschichte sehr abrupt beendet.

Die Menschen finden bei Ihren Expeditionen mit dem Dimensionsbrecher einen Raumschifffriedhof. Bei der Untersuchung treffen sie auf die galaktischen Waffenmeister. Schon diese sind den Menschen um Längen überlegen. Aber auch sie sind nur die Diener des Mittleren Auges. So entsteht ein galaktischer Konflikt, der in einem großen Finale endet.

Unerwähnt darf der spätere Versuch eine Wiederbelebung nicht bleiben. Ab dem Jahr 2002 versuchte der Maritim Verlag einen neuen Anlauf. Unter dem Titel Sternentor wurden drei weitere Romane der Perkins Reihe vertont. Daraus entstanden neun Hörspiele. Den Namen Commander Perkins durfte die Serie nicht tragen, da der Europa Verlag die Rechte innehatte.

Ich beschreibe diese mal vorsichtig als Müll. Die Besetzung ist grauenhaft. Wohl größter Fauxpas ist die Besetzung von Wolfgang Bahro als Ralph Common. Bahro ist vielen als Jo Gerner von GZSZ bekannt. Dieser Herr soll nun den jugendlichen Sohn des Professors sprechen. Ich habe jedes Mal Gänsehaut bekommen. Wer macht denn sowas? Da lass ich mich morgen als Miss Marple casten.

Auch im Übrigen bleibt die Serie hinter dem Original zurück. Als Sammler nenne ich diesen Zyklus zwar mein eigen aber Abnutzungserscheinungen werden die CDs sicher nicht erleiden.

Mein Resümee: Commander Perkins ist eine klare Empfehlung für Freunde des Hörspiels der achtziger Jahre. Tolle Geschichte und gute Sprecher. Außerdem die Erfindung des Stargates.

Im nächsten Teil: Perry Rhodan

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