MR. GOVERNOR, TEAR DOWN THIS WALL!

Die Mauer ist gefallen und David Hasselhoff hat noch nichtmal gesungen. Unspektakulär ging nun die dritte Staffel von THE WALKING DEAD zu Ende. Ein paar nervige Figuren sind endlich drauf gegangen, der noch nervigere Governor hat leider überlebt, ob er jetzt nach Chile auswandert, eher unwahrscheinlich – obwohl es der Serie sicher gut tun würde.

Lange schon war die Bedrohung der Untoten dem langatmigen und redundanten Konflikt mit dem Governor gewichen, es wurde endlos lamentiert und mit einem Rick, der zunehmend unlogischer handelte, einem nervigen Klugscheißer-Carl und einem verschwindenden und schlecht gelaunten Glenn so ziemlich gar kein Sympathieträger mehr vorhanden. Da passten ein zurückgekehrter Merle und der durchgedrehte, ebenfalls zurückgekehrte, Morgan nur zu gut in die Runde. Nichtmal ein Baby konnte das noch retten. Immer wieder ließ das die Frage aufkommen, wie um alles in der Welt die Geschichte nach diesen Entwicklungen noch weitergehen sollte. Die kleine Gruppe um Rick ist weitestgehend ausgespielt und handlungsunfähig und im Gefängnis auch handlungstechnisch in der Sackgasse. – Nun ist die DDR gefallen und anstatt gemeinsam ein Leben in der existenten Stadt aufzubauen, ziehen die verbleibenden Woodburyaner in den demolierten Knast. (Warum beim 97. Logikfehler aufhören?)

Wie das mit all den Menschen auf engem Raum funktionieren soll, ist unklar, aber das ist das Problem der Drehbuchautoren. Immerhin gibt es jetzt wieder genügend Menschen aller Altersklassen für eine neue Gruppendynamik. Ein Zeitsprung wäre jetzt nicht verkehrt. Es wäre langsam auch hilfreich, wenn die Combo ein wenig an Nachhaltigkeit dächte und zur Abwechslung mal, statt rumzudiskutieren und sich gegenseitig abzuknallen, eine Existenz aufbaute. Weil das aber niemand sehen will, könnten einfach bis zum Staffelstart im Herbst ein paar Jahre vergehen, dann wären die Kinder größer und Hershel tot und ab und zu sieht man den Governor in seinem Altersruhesitz zwischen domestizierten Zombies in Santiago.

Ein Rest der Welt wäre ohnehin mal schön, vielleicht sogar einer, der noch intakt ist. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach, werden unsere Freunde wohl ewig um Atlanta irren, schließlich haben sie schon 10 Monate gebraucht, um das Gefängnis neben der Farm zu finden und der Länge der Autofahrt zu Ricks Heimatstadt nach zu urteilen, ist er alles in allem ziemlich im Kreis gelaufen. Glaubt man den Aussagen der Produzenten, wird die Handlung ihm dauerhaft folgen. Demnach soll es auch in Staffel 4 wieder um Ricks  Konflikt als Führer gehen. Naja, im Bunker sitzt er ja schon und Blondie hat sich gerade nach erfolgreicher Zombiefizierung selbst die Kugel gegeben. Wie es weiter geht, is all just a little bit of history repeating.

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