GLEICH DREI: LESENSWERTE BIOGRAFIEN

Drei lesenswerte Biografien: Fangen wir mit dem vor ca. einem Jahr verstorbenen Steve Jobs an.

Walter Isaacson “Steve Jobs”

Man muss kein Applefan sein, um anzuerkennen, was Steve Jobs zur Entwicklung der Computerisierung getan hat. In den Pionierzeiten gaben Jobs und sein “Rivale” Bill Gates im Silicon Valley den Ton an, nach dem eine ganze Branche entstand. Ein gigantisches Wachstum und ein schneller Fortschritt führten zu dem Heute, das wir kennen. Mit Internetzugang auf jedem technischen Gerät im Haushalt, sogar im Auto. Mit All-Verfügbarkeit von Musik und Filmen – ebenfalls auf verschiedensten Geräten.

Trotz der über 700 Seiten liest sich die Biografie erstaunlich flüssig. Der Fan und Kenner findet darin nichts großes Neues, viel wurde schon über die Anfangsjahre Apples, das Verhältnis zu Steve Wozniak, Jobs Ausstieg und Rückkehr zu Apple, der Erfindung des iMac, zu NeXT und Pixar, usw. geschrieben. Aber allein, dass dies die Version der Geschichte von Jobs selbst ist, und dass zwischendurch wirklich leicht andere Aspekte vom Bekannten auftauchen, machen das Buch lesenswert.

William Shatner “Durch das Universum bis hierher”

Ihn auf James T. Kirk zu reduzieren wird dem Schauspieler William Shatner nicht gerecht. In seinem Buch begleiten wir Shatner durch seine Jugend, seine ersten Erfahrungen auf Theaterbühnen und seinen Wechsel zum damals noch verpönten TV. Wir lesen über seine bekannten Rollen in Star Trek, T.J. Hooker oder Boston Legal.

Vor allem aber lesen wir eine sehr ehrliche und stellenweise auch humorvolle Selbstreflexion eines anfangs – so scheint es – recht naiven jungen Mannes, der mit der Realität Hollywoods auch ein wenig vom Wege abzukommen scheint. Shatner  lässt den Leser einen Blick auf ihn als Menschen werfen, abseits von den Rollen, in denen man ihn kennt. Eine klare Lese-Empfehlung – nicht nur für Star Trek-Fans!

Paul Allen “Idea Man”

Paul Allen kennen die meisten als bärtigen, stillen Programmierer an der Seite des aufstrebenden Bill Gates. Zusammen haben die beiden in den 70ern Microsoft gegründet und später den heutigen CEO Steve Ballmer ins Boot geholt. Paul Allens Biografie beginnt früher: Mit der Kindheit in ruhiger Vorstadtgegend, mit der Schulzeit und ersten Berührungen mit Ingenieurstechnik und Großrechner-Programmierung.  Und auch nach der Ära Microsoft – in den 80ern verlässt Allen das Unternehmen nach einer schweren Erkrankung – geht die Geschichte weiter. Durch seine Aktien zum Millionär geworden, kann Allen sich all den Dingen widmen, die ihn interessieren. Er kauft ein Basketball-Team, investiert in medizinische Forschung und baut mit dem Space Ship One das erste private Raumschiff.

Zwischenzeitlich etwas verworren geschrieben, aber dennoch gut zu lesen. Eine Zeitreise in die Anfänge der IT, mal nicht aus Sicht Apples (und damit ein schönes Gegenstück zur Steve Jobs-Bio). Allen plaudert nur bedingt aus dem Nähkästchen, aber liefert spannende Einblicke in die Zeiten, in denen ein Weltkonzern noch von zwei Studenten in der sprichwörtlichen Garage aufgebaut wurde. Wer sich für IT interessiert, der sollte es lesen!

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